Veröffentlicht am 13. Dezember 2020
Kategorien: Lerntherapie

PotsBlitz – das Potsdamer Lesetraining bei Lega S

Es sagt sich so leicht und manchmal scherzhaft: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!“. Und im Umkehrschluss bedeutet das, wer nicht lesen kann, hat viele, sehr viele Nachteile. Das Lesen ist eine Fähigkeit, die viele Menschen auf unterschiedlichen Levels beherrschen und als eine Selbstverständlichkeit wahrnehmen. Wenn das Erlernen aber zu einer schier aussichtslosen Herausforderung wird, kann professionelle Unterstützung dabei helfen, Lernstress zu reduzieren, Probleme zu erkennen und die Freude am Lernen letztendlich zurück zu gewinnen.

„Mein Kind übt schon so viel, aber das Lesen wird einfach nicht besser.“ Häufig  berichten Eltern, dass verstärktes häusliches Üben oder zusätzliche schulische Übungsstunden nicht zum erwünschten Erfolg führen. Ihre Kinder lesen weiterhin fehlerhaft, langsam und sehr mühsam. Eltern und Kinder reagieren frustriert, die Atmosphäre beim Lernen wird oft zunehmend angespannter.

Der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie schätzt, dass etwa 4 – 7 % der Kinder unter einer isolierten Lesestörung leiden. Sie zeigen ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens. Symptomatisch sind eine erhöhte Fehleranzahl und eine deutlich verlangsamte Lesegeschwindigkeit. Auch das Leseverständnis ist dadurch in der Regel beeinträchtigt.

 

Aus Lauten werden Silben, dann Worte, dann Wortbilder, dann Sätze…

Was unterscheidet eigentlich starke („gute“) von schwachen („schlechten“) Leser*Innen und wie kann eine wirksame Förderung aussehen?

Mit der Einführung der Buchstaben beginnen die Kinder schon früh erste Wörter zu erlesen. Laut für Laut schleifen die Erstklässler*Innen sie zu einer Silbe oder zu einem Wort zusammen. Mit dieser lautierenden Methode gelingt ihnen selbst das Erlesen fremder Wörter.

Starke Leser*Innen sind schon bald in der Lage, eine weitere Strategie anzuwenden: Sie erkennen mit zunehmender Leseerfahrung größere Einheiten. Diese können kurze, häufige Wörter aber auch Silben und Wortbausteine sein. Wird diese Strategie weiter automatisiert, gelingt das Lesen deutlich schneller und weniger mühsam. Das Arbeitsgedächtnis wird entlastet, Kapazitäten für die Lesesinnentnahme werden geschaffen.

Schwache Leser*Innen dagegen halten sehr lange an der lautierenden Strategie fest. Als Hauptursache wird hier ein phonologisches Defizit (eine Schwäche bei der Zerlegung von Worten in seine Laute) angenommen, die dann als eine Lesestörung das Lesenlernen sehr erschwert.

Fazit: Gelingt es Kindern also nicht oder nur unzureichend, Wörter visuell in kleinere Einheiten zu unterteilen (segmentieren), verlangsamt sich ihre Leseentwicklung.

Hier setzt das Potsdamer Lesetraining „PotsBlitz“ von Christiane Ritter an.

Leseschwierigkeiten mit PotsBlitz überwinden

PotsBlitz ist ein Lesetraining auf Silbenbasis, mit dem sowohl die Lesegenauigkeit als auch die Lesegeschwindigkeit von Grundschulkindern mit Leseschwierigkeiten verbessert werden kann. Dabei erlernen die Kinder kleinere Einheiten zu nutzen, um Wörter deutlich schneller erlesen zu können.

Diese „Segmentierungsstrategie“ wird im Training zunehmend automatisiert. PotsBlitz unterstützt mit dem Training Kinder etwa ab Klasse 3, die prinzipiell Wörter erlesen können, also die Synthese beherrschen, aber noch sehr langsam oder sehr fehlerhaft lesen. Es umfasst insgesamt 18 Einheiten von jeweils 45 Minuten und ist für Fördereinrichtungen oder den Förderunterricht konzipiert.

Potsdamer Lesetraining – eine erprobte Methode bei Lega S

Im Bereich Lerntherapie der Lega S Jugendhilfe sammeln wir seit einiger Zeit gute Erfahrungen mit dem Potsdamer Lesetraining. Hervorzuheben ist das zentrale Element des Trainings und die visuelle Segmentierungsstrategie (also das schnelle Erkennen vor allem von Silben in längeren Wörtern). Hierzu wird eine Silbenregel vorgegeben, die die richtige Wortgliederung erleichtert.

So erkennen die Kinder nach und nach Silben schneller, Stockungen und Fehler durch falsches Silbentrennen werden deutlich reduziert. In der Folge nimmt die Lesegeschwindigkeit zu, das Verständnis von Inhalten tritt in den Vordergrund und die Erfolgserlebnisse stärken die Lernmotivation und das Selbstbewusstsein.

Die großen Anstrengungen, die für Kinder mit dem Lesenlernen verbunden sind, verlieren durch das Training den Anschein einer unüberwindbaren Hürde. Sie sind am Ende von einem Erfolg gekrönt, der sich ein Leben lang auswirkt.

Wenn Sie auf der Suche nach Fördermöglichkeiten für Ihr Kind sind, können Sie sich einfach an das Team der Lega S Lerntherapie wenden. Gerne beantworten wir Ihre Fragen.