Veröffentlicht am 9. April 2021

Was haben die Nackte Mühle und der Mars gemeinsam?

Kein Aprilscherz – es gibt tatsächlich eine spannende Verbindung. Dazu später mehr. Vorher werden wir noch klären, wer zu den Muggels (nein, nicht die aus Harry Potter!) gehört und wer nicht. Muggels wissen nämlich nichts über Mysterycaches, Nightcaches oder Geocaches. Allerdings verpassen sie deshalb im besten Fall auch viele spannende Erlebnisse, wenn nicht sogar echte Abenteuer – und im schlechtesten Fall zerstören sie versehentlich einen Schatz. Kurzum, wer kein Muggel ist, ist Geocacher*in.

Der geheimnisvolle Code

Erdverstecke mit kleinen Überraschungen zu finden ist die besondere Fähigkeit der Geocacher*innen – und zwar mit Köpfchen und modernstem technischen Gerät, dem Smartphone. Mit dessen Hilfe ist es möglich, die folgende Buchstaben-Zahlenkombination zu entschlüsseln:
N 52° 18.475′ E 08° 03.198′

Ausgesprochen wird der Code so:
„Nord 52 Grad 18.475′ Minuten, Ost 08 Grad 03.198′ Minuten“.

Wer das also ausspricht, bezeichnet damit einen bestimmten Ort auf der Erde. Und genau hier wurde am 27. März 2020 etwas versteckt, nämlich ein Geocache, ein Erdschatz (der muss aber nicht unbedingt in der Erde versteckt sein, wird aber einfach so genannt).

Worum es sich bei dem Schatz handelt, wissen immer nur die Geocacher*innen, die das Versteck finden. Denn damit es immer spannend bleibt, dürfen die Geocacher*innen zwar den gefundenen Schatz mitnehmen, müssen aber einen neuen an der gleichen Stelle ablegen. So sind die Regeln, die nur den Muggels (so nennt die Geocaching-Szene die Nichtgeocacher*innen), unbekannt sind. Also achten deshalb auch genau darauf, dass ein unwissender Muggel nichts von den geheimnisvollen Aktivitäten am Ort des gefundenen Schatzes mitbekommt. Sicher ist sicher!

Wo liegen die Schätze?

Woher wissen die Geocacher*innen eigentlich, dass es irgendwo einen Schatz zu finden gibt? Natürlich gibt es dafür Webseiten, Geoshops und Youtube-Kanäle. Eine große internationale Website ist z. B. www.geocaching.com und in Deutschland die Website www.opencaching.de. Hier werden die verschiedensten Caches beschrieben: die an Rätsel gebundenen Mysterycaches, die Nightcaches, für die man z. B. Taschenlampen braucht oder die Geocaches, die in der Natur und in Städten zu finden sind und noch viele weitere Caches. Wer auf opencaching.de nach „Osnabrück“ sucht, bekommt über 900 Suchergebnisse angezeigt.

Damit das alles auch klappt – denn erfolgreiches Geocaching ist nicht ganz einfach – sollte ein bisschen Zeit in die Planung fließen. Dafür braucht man auf jeden Fall eine App (siehe Youtube Video), damit man die richtigen Infos für die Suche bekommt und unterwegs nicht plötzlich ohne Hilfe dasteht.

Auf geo-discount.ch wird schön beschrieben, was alles noch zu bedenken ist. Welche Ausrüstung ist erforderlich, ist das Handy geladen, wird es nass und wie weit ist das Ziel überhaupt entfernt? Es kann außerdem bestimmte Regeln am Ort des Caches geben, an die man sich halten sollte, damit der Cache nicht geschlossen wird.

Natürlich kann man auch neue Schätze an selbst gewählten Orten verstecken. Wir von der Lega S Jugendhilfe haben das gemacht und zwar an unserem Standort Nackte Mühle in Osnabrück.

Wenn einem aber zu neuen Geocaches nichts einfällt, helfen einem die Geocache-Shops auf die Sprünge. Einer davon ist der geocoinshop.de. Hier gibt es z. B. getarnte Spezialverstecke für neue Caches oder das passende Zubehör für einen Nachtcache.

Geochaching für Erwachsene?

Übrigens zum Stichwort Nachtcache: Wer jetzt meint, das sei alles Kinderkram – es gibt auch Geocaching ab 18! Hier geht es z. B. durchs Osnabrücker Rotlichtmilieu! (Die „Nackte Mühle“ gehört allerdings nicht dazu).
Und? Drauf geklickt?

Genau das ist das Geheimnis des Geocachings, es packt uns dann doch irgendwann, weil es so viele spannende Dinge zu entdecken gibt. Nur hartgesottene Couchpotatoes bleiben da noch auf dem Sofa liegen.

Die Nackte Mühle und der Mars

Ach ja, die Nackte Mühle und der Mars: An beiden Orten gibt es Geocaches, an der Nackten Mühle schon seit März letzten Jahres, auf dem Mars erst seit dem 18. Februar 2021.

Das dort gelandete Marsmobil hat nämlich einen „Geocaching Trackable“ an Bord – den kann man finden und sammeln. Was das ist und wie das geht? Einfach mal hier virtuelles Geocaching betreiben: Perseverance und Geocaching Mars!

Für alle erdverbundenen Geocacher*innen ein kleiner Hinweis: Der Schatz an der „Nackten Mühle“ liegt hier: N 52° 18.475′ E 08° 03.198′

Also Muggels, worauf wartet ihr noch? Werdet jetzt zu Geocacher*innen und nutzt das Frühjahr für neue Entdeckungen.

Es lohnt sich!

Fotonachweis: Alle Fotos auf dieser Seite unterliegen der Creative Commons — CC0 1.0