Die Geister der Nackten Mühle
Wir von Lega S sind begeistert – was viele wissen – doch verraten wir hier nicht wovon, sondern womit. Denn was kaum jemand weiß – bei uns an der Nackten Mühle gibt es nämlich Kilmoulis. Ja, Kilmoulis!
Eigentlich kommen die ja nur in der englisch-schottischen Grenzregion vor. Sie haben aber wohl irgendwann in den letzten 890 Jahren die Nackte Mühle für sich entdeckt. Weil sie lange vor uns hier angekommen sind, haben sie natürlich ein gewisses Hausrecht. Wir bemühen uns daher immer, die Kilmoulis angemessen zu behandeln, denn wir wollen sie nicht gegen uns aufbringen. Weil wir aber viel Erfahrung im freundlichen Umgang mit den Erscheinungen der Natur haben, kommen wir sehr gut miteinander aus.
Um aber noch mehr Verständnis für die Kilmoulis und unseren Lernstandort Nackte Mühle zu schaffen, plaudern wir hier mal ein wenig über unsere Geister-WG.
Gibt’s die wirklich – Mühlengeister?
Auf unserem Mühlengelände geistert es, und das schon seit Jahrhunderten. Über Generationen haben die ansässigen Müller versucht, einen Mühlengeist zu erhaschen. Doch alle Mühe schien umsonst, diese Wesen wissen sich wohl sehr gut zu verstecken.
Erst dem Müller Böhne ist es in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gelungen, Konturen des unheimlichen Wesens zu erfassen. Zu einem wie auch immer gearteten Austausch ist es allerdings nie kommen, vermutlich wollen die Kilmoulis nicht von den Menschen irritiert werden.
August Böhne hatte damals die Gesichtszüge des entdeckten Wesens mit bekannten anderen Hausgeistern verglichen und konnte dabei feststellen, dass die Mühlengeister auf dem Gelände der Nackten Mühle zur Gruppe der Kilmoulis (die Schreibweise Kilmoulis findet man auch in der Literatur) gehören.
Der Kobold ist ein Hausgeist, der das Haus schützt. Obwohl er seine Bewohner gerne neckt, richtet er doch keinen Schaden an. Er kann zum Beispiel in Form einer Feder erscheinen, die einem im Schlaf auf die Nase fällt und so ein Niesen verursacht. Ein berühmter Kobold ist zum Beispiel Pumuckl und eine seiner bekanntermaßen beliebtesten Beschäftigungen ist ja der Unfug. Aber so sind die Kilmoulis eigenlich nicht.
Oder sind die Brownies der Ursprung der Kilmoulis?
Ein Brownie ist ein Haushaltsgeist, der nachts herauskommen und verschiedene Aufgaben ausführen soll. Menschliche Bewohner eines Hauses müssen eine Schüssel Milch oder Sahne oder eine andere Gabe für den Brownie hinterlassen, normalerweise am Herd. Brownies werden als leicht beleidigt beschrieben und verlassen ihr Zuhause für immer, wenn sie sich in irgendeiner Weise ausgenutzt fühlen. Sie verschwinden, wenn man die Geschenke an sie Zahlungen nennt oder wenn der Hausbesitzer sie ausnutzt. Wer die Hausgeister, die ihren Namen ihrer braunen Kleidung wegen tragen, beleidigt, wird bestraft: Die kleinen Gestalten rächen sich erbittert an ihren Peinigern.
Brownies wohnen in den ungenutzten Teilen des Hauses, meist auf Speichern oder in Löchern in den Hauswänden. Sie sind charakteristisch boshaft. Aus Schottland weiss man aber aus jahrhunderte langer Beobachtung, dass Brownies untereinander einen geselligen und freundlichen Umgang pflegen.
Brownies mögen in gewisser Weise mit einem Kilmoulis verwandt sein – es gibt Ähnlichkeiten – doch ganz sicher lässt sich eine direkte Linie nicht nachweisen.
Die Bewohner der englisch-schottischen Grenze erzählen sich, das ein Kilmoulis wohl eine spezielle Version des Brownies ist, der Mühlen heimsucht und ein sehr ungewöhnliches Erscheinungsbild mit bringt. Er hat eine riesige Nase und keinen Mund. Seine Nahrung nimmt er durch die Nase auf.
Der Kilmoulis arbeitet einerseits hart für den Müller, andererseits erfreut er sich aber auch an Tricks und Streichen wie die Kobolde. Während seine Streiche manchmal ein Hindernis sein mögen, ist er im Allgemeinen doch genug Hilfe, um das Essen, das ihm überlassen wird, und die Störungen, die er verursacht, auszugleichen.
Die Nackte Mühle freut sich über ihre Hausgeister
Wer oder was ist ein Kilmoulis? Das sollen wir Menschen wohl nicht herausfinden – es scheint einfach nicht die Absicht dieser Wesen zu sein – obwohl sie ständig da sind und gleichzeitig nicht sichtbar. Aber wir wissen, dass sie zu uns an der Nackten Mühle gehören und wir schätzen ihre Anwesenheit sehr. Wir werden dadurch inspiriert und wer weiß schon, auf welche Idee wir nicht gekommen wären, wenn nicht der ein oder andere Kilmoulis etwas nachgeholfen hätte.
Und natürlich laden wir alle Kinder und Jugendlichen ein, sich selbst von unseren Hausgeistern begeistern zu lassen – dazu haben wir einen spannenden und abwechslungsreichen Veranstaltungskalender im Angebot.
Schaut mal rein!